Im Sommer 2022 starteten vier engagierte Schülerinnen und Schüler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Würzburg gemeinsam mit mir das spannende „Projekt:Tesla“. Unser Ziel? Der Bau einer musikalischen Mini-Teslaspule per chinesischem Bausatz. Klingt einfach? War es leider nicht.
Herausforderungen auf dem Weg zur ersten Entladung
Die Anleitung war nicht nur auf Chinesisch, sondern auch schlecht bebildert bzw. die Bauteile nicht beschriftet – ein Puzzle mit unzähligen Fragezeichen. Erste Versuche scheiterten. Kein Ton, kein Blitz. Nur Ratlosigkeit: Woran es lag? Wir hatten keine Ahnung. Waren die Lötstellen ungenügend? Bauteile defekt? Die Stromversorgung unzureichend?

Nach unzähligen Stunden Recherche, Übersetzungen und dem Studium chinesischer Videos fanden wir schließlich des Rätsels Lösung: Die Isolierung des Kupferkabels der Hauptspule musste vorab mit einem Feuerzeug weggeschmolzen werden – etwas, das weder in der Anleitung noch in den Tutorials erwähnt wurde. Wir gingen fest davon aus, dass die Temperatur des Löteisens bereits zum Schmelzen ausreichen würde. Das war wohl ein Übersetzungsfehler.
Erfolgserlebnis mit Musik und Blitzen
Nachdem wir die letzten Hürden überwunden hatten, funktionierte die Mini-Teslaspule endlich! Mit einem kleinen 3-4 Millimeter langen blauen Blitzbüschel erklang leise die Musik über das Aux-Kabel – ein beruhigender Moment für das Team. Zur Präsentation in der Schulvitrine bauten wir eine maßstabsgetreue große Teslaspule. Außerdem durfte jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer eine eigene funktionierende Mini-Teslaspule als Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Mehr als Technik: Lernen und Begeisterung
Das Projekt war nicht nur ein technischer Erfolg, sondern auch eine wertvolle Lernerfahrung. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten ihre Fähigkeiten im Löten, im systematischen Finden von Fehlerquellen und in der eigenständigen Recherche. Trotz der Herausforderungen hatten alle viel Spaß und konnten stolz auf das gemeinsam Erreichte sein. Und ehrlich gesagt: Ich lernte auch, dass Billigbausätze zwar günstig, aber wirklich tükisch sind. Gerade mit Hochspannung ist nicht zu scherzen, auch nicht, wenn das Bauteil klein und putzig aussieht!
Neben dem Jahresbericht erschien auch ein Artikel in der Main-Post: https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/musikalische-blitze-selbst-gemacht-art-10848696
Fazit: Ein Funke für die Zukunft
„Projekt:Tesla“ zeigte, wie viel Begeisterung und Lernpotenzial in technischen Herausforderungen steckt. Es war ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie kreative Projekte Schülerinnen und Schüler dazu motivieren kann, über sich hinauszuwachsen und Neues zu entdecken.