Wissenschaftliche Neugier statt nur Plätzchenbacken: Genau das ermöglicht der Online-Adventskalender Physik im Advent. Jeden Tag gibt es ein spannendes Experiment mit einer dazugehörigen Frage, die man beantworten kann – und zwar von zu Hause oder in der Schule.
Meine Schulkollegen und ich haben die 24 Türchen an der Schule betreut und es waren wieder einige spannende Experimente dabei. Die Teilnehmer:innen – egal ob Schüler, Lehrer oder Interessierte – erhalten eine kurze Versuchsbeschreibung und ein Video, das das Experiment einleitet. Anschließend müssen sie experimentieren, beobachten und eine Frage per Single-Choice beantworten. Zwischen neugierigen Fragen und angeregten Diskussionen haben wir gerätselt, experimentiert und Erklärungsansätze entwickelt. Besonders beeindruckend war es zu sehen, wie unterschiedlich Kollegen und Schüler an die Probleme herangegangen sind – da waren wirklich sehr kreative Perspektiven und Ideen dabei, Hut ab.
Ob man jetzt immer richtig liegt, ist eigentlich zweitrangig, die Experimente machen Spaß. Die Themen reichen von Mechanik über Aerodynamik bis hin zu Flüssigkeiten und Kräften. Aber Ja: Am Ende des Wettbewerbs gibt es Urkunden, und für die besten Teilnehmer winken sogar Preise. Mitmachen lohnt sich also.
Meine Highlights aus Physik im Advent
1. Der Löffel im Wasserstrahl
Ein scheinbar einfaches Experiment, das dennoch viele verblüfft hat: Ein Löffel wird in einen Wasserstrahl gehalten, und statt sich wegzubewegen, wird er an der gebogenen Seite in den Strahl hineingezogen. Die Erklärung liegt in der Aerodynamik und dem Bernoulli-Prinzip: Der Wasserstrahl erzeugt an der gebogenen Seite des Löffels einen Unterdruck, ähnlich wie bei der Auftriebskraft an einem Flugzeugflügel.

2. Die kippende Brotbox
Dieses Experiment untersuchte, ob eine leere oder eine mit Wasser halb gefüllte Brotbox leichter umkippt. Aufgrund der konischen Form vieler Brotboxen wurde deutlich, wie der Schwerpunkt und die Geometrie eine Rolle spielen. Man könnte meinen, die halbgefüllte Brotbox hätte einen tieferen Schwerpunkt und sei somit stabiler, ähnlich wie ein Sportwagen, der besonders tief liegt. Aber nein, durch die Wasserbewegung bewegt sich der Schwerpunkt hier bei niedrigeren Steigungen bereits über den Kipppunkt und die halbvolle Box fällt früher!
3. Die tanzende Weintraube
Ein Glas Sprudelwasser, eine Weintraube und etwas Geduld – mehr brauchte es nicht, um dieses Experiment durchzuführen. Die Weintraube sinkt zunächst zu Boden, doch die Bläschen aus Kohlenstoffdioxid haften an ihrer Oberfläche. Diese sorgen für Auftrieb, bis die Weintraube schließlich an die Oberfläche steigt. Es war spannend zu beobachten, wie sich die physikalischen Prinzipien von Auftrieb und Dichte spielerisch veranschaulichen ließen. Ich hatte ehrlich gesagt vermutet, dass CO2-haltiges Wasser schlicht eine geringere Dichte besitzt, und deshalb weniger Auftrieb liefert. Tja, falsch gedacht. Vielleicht trinke ich aber auch weniger (alkoholhaltige) Weintrauben-Getränke als andere.

Warum Physik im Advent klasse ist
Physik wird oft als schwierig und abstrakt wahrgenommen – ich bin ehrlich, ein Stück weit zurecht- , doch „Physik im Advent“ zeigt, dass sie genau das Gegenteil sein kann: praktisch, anschaulich und spannend. Die Experimente fördern nicht nur das Verständnis für physikalische Konzepte, sondern stärken auch die Fähigkeit, Probleme zu lösen und kreativ zu denken. Manchmal ist auch eine naive und verspielte Herangehensweise zielführender als eine verkopfte Theorielösung.
2025 – let’s go!
Ich bin bestimmt nächstes Jahr wieder dabei. Wer mag, kann sich gerne unter www.physik-im-advent.de einlesen. Dort findest du nicht nur die aktuellen Experimente, sondern auch die Möglichkeit, dich für die nächste Runde anzumelden.